hosifox hat geschrieben:
Hemapri [img]images/smiles/006.gif[/img]
kann es sein, das du bei der Dibkom Prüfung durchgefallen bist, ein Modem mit 50db im Rückkanal anmelden, alles klar. Wenn du es machen würdest, ist es ja schön für dich, es gibt genug andere die es auch machen. Wie gesagt 50 db sind absurd.
Was die dipkom-Prüfung angeht, die habe ich schon vor ein einigen Jahren bestanden, aber kann es sein, dass du mit den technischen Gegebenheiten des Rückweges nicht ganz bewandert bist?
Daher noch mal zur Auffrischung:
Der Pegel vom Rückweg muß am C-Linienverstärker genau 75 dB(µV) betragen und das immer! Das Modem stellt seinen Pegel entsprechend des Rückweges selbstständig darauf ein. An einer Anschlussdose darf der Pegel entsprechend der Vorgaben hinsichtlich der Elektroemmission maximal 113,75 dB(µV) betragen. Diese zwei Vorgaben müssen wir als gegeben hinnehmen. Ein Kabelmodem sollte daher niemals mit mehr als 114-115 dB(µV) senden. Das entspricht 54-55 dB(mV). Bei den meisten Modems ist sowieso bei ca. 55 dB(mV) schluss, weil ein höherer Pegel hardwareseitig bereits verhindert wird. Wenn ein Modem mit 54 dB(mV) sendet, so hat in dem Fall der Rückweg einen Dämpfungsabfall von 39 dB. Und was da wichtigste ist, es gibt keine Probleme, denn die 75 dB(µV) am C-Linien-Verstärker werden stabil erreicht.
Warum soll man nun ein Modem nicht über 50 dB(mV) einpegeln? Ganz einfach und das hat nicht erst die dipkom herausbekommen:
Zum einen unterliegen die Pegel einer gewissen Schwankung, zum anderen gibt es leider diese bösen Ingress-Störungen, welchen den Rückweg-Bereich immer wieder mal befallen. Bis zum April bestand bei Kabel BW die Vorgabe, den Sendepegel zwischen 36 und 52 dB(mV) einzustellen. Für den Modembetrieb ist dieser Pegel optimal. Probleme gab es immer wieder, wenn wegen eines Ingresses der Rückweg mit den obligatorischen 8 dB bedämpft wird. Ein Modem mit eingestellten 52 dB(mV) müßte dann mit 120 dB(µV) senden. Bei ca. 115 dB(µV) ist aber Schluß, was widerum bedeuten würde, dass der Pegel am C-Linien-Verstärker unter 75 dB(µV) fällt. Man hatte mal angenommen, dass ein paar dB weniger kaum etwas ausmachen. Dem ist aber nicht so. Fällt der Rückwegpegel am C-Linienverstärker unter 75 dB(µV), so sind Störungen vorprogrammiert. Aus diesem Grund wurden die Vorgaben zum 01.05. geändert und der Sendepegel darf nur noch maximal 47 dB(µV) betragen. Damit ist gewährleistet, dass im Falle einer notwendigen 8 dB-Bedämpfung der Sendepegel die technisch maximal möglichen 55 dB(mV) nicht überschreitet.
Ich habe lediglich auf die Vorgaben verwiesen, welche bei Kabel BW bestanden haben und es war nun mal so, dass bis April bis 52 dB(mV) eingepegelt werden durfte. Ich persönlich habe diesen Grenzwert wegen der oben angegebenen Gründe auch nicht ausgereizt und habe so etwas auch nicht behauptet. Ich hoffe nur, dass ich mein dipkom-Zertifikat behalten kann. [img]images/smiles/004.gif[/img]
Da ich unter anderem mit der Störungsbeseitigung zu tun habe, sehe ich auch ständig solche "Problemfälle" und kann schon verstehen, worüber du dich in der Praxis ärgerst. Mir geht es vermutlich ähnlich. Das ändert aber letztlich nichts an den technischen Grundlagen und ein Modem, welches zum Zeitpunkt zwischen 50 und 54 dB(mV) sendet, läuft nun mal stabil. Die Betonung liegt "zum Zeitpunkt". Warum man solch hohe Pegel nicht einstellen sollte, habe ich ja erläutert.
MfG