Die starken Störungen von SWR4 in Lörrach sind noch am gleichen Tag schwächer geworden; sie hingen vermutlich mit Überreichweiten zusammen. Allerdings sind sie nie ganz verschwunden.
Ich habe bei der Gelegenheit alle UKW-Programme im Kabel systematisch auf ihre Qualität beobachtet, und das über einen längeren Zeitraum. Das Ergebnis ist erschreckend: Alle terrestrisch empfangenen Programme haben mehr oder weniger starke Qualitätsmängel. Das was frequenzenfaenger vor drei Monaten für Singen beschrieben hat, gilt also mehr oder weniger auch für Lörrach.
Im einzelnen:
89.35 MHz Kanalratte: Leichtes Kratzen/Prasseln und Rauschen (dauernd) * 90.15 MHz DRS1 Basel: Zischeln, vermutlich durch Mehrwegeempfang (dauernd) 90.80 MHz DRS2: Starkes Zischeln, vermutlich durch Mehrwegeempfang (dauernd); klassische Musik ist so ungeniessbar 91.20 MHz DRS3: Leichtes Zischeln, fällt nicht immer auf 96.45 MHz RSR Espace 2: Verrauscht (stärker als vor der "Netzoptimierung" im März 2005) 100.35 MHz SWR4 Hochrhein: Leichtes Kratzen, zeitweise stärker, vermutlich wegen eines Nachbarkanalsenders 107.00 MHz France Bleu Alsace: Leichtes Kratzen und Zischeln, zeitweise stärker
All diese Programme kann ich in einer Tallage in Lörrach mit einer drehbaren Aussenantenne in einwandfreier Qualität empfangen. Ich habe wegen der schlechten Empfangsqualität dieser Programme im Kabel meine Aussenantenne wieder an den HiFi-Tuner gelegt und verzichte weitgehend auf den UKW-Kabelempfang.
Die übrigen Hörfunk-Programme führt Kabel BW anscheinend über Satellit zu. Das betrifft SWR1, SWR2 und SWR3, France Inter/Musique/Culture, die beiden Programme des DeutschlandRadio sowie Ö1 und Ö3. Ich habe dies aus den veränderten RDS-Codes und der Zeitverzögerung gegenüber den terrestrisch empfangenen Sendern herausgefunden. Die ORF-Programme sind hier in Lörrach terrestrisch nicht zu empfangen; so hat das Kabel immerhin noch einen kleinen Wert.
Ich bin doch sehr erstaunt, dass es Kabel BW nicht gelingt, terrestrisch empfangene UKW-Sender in einwandfreier Qualität zu übermitteln, also das, was ich hier in einer mittelmässigen Empfangslage mit einer Aussenantenne problemlos schaffe und was die Telekom früher auch geschafft hat. Vermutlich empfängt man heute die UKW-Programme mit einer Einfachst-Antenne ohne Richtwirkung, so dass es zu Störungen durch andere Sender und durch Mehrwegeempfang kommt.
*) Ich hatte bei KabelBW vor einem halben Jahr wegen es schlechten Empfangs von "Kanalratte" reklamiert. Immerhin kam sofort eine Antwort ("ungünstiger Empfangsort"), aber gebessert hat sich nichts.
Schlussfolgerung: Für den UKW-Empfang kann man das Kabel nach diesen Erfahrungen inzwischen für wichtige Programme vergessen, es sei denn, eine angekratzte oder verrauschte Mono-Qualität findet man ausreichend.
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