Die neue Paket- und Preisstruktur von Premiere nimmt langsam Konturen an: Für seinen im Sommer geplanten Neustart schnürt der Pay-TV-Veranstalter derzeit ein neues Basispaket. Nach Informationen des Handelsblatt sollen 30 bis 40 Spartenkanäle enthalten sein, die für 20 bis 30 Euro pro Monat angeboten werden. Dabei sollen nicht exklusive Drittsender eine größere Rolle spielen als bisher. So laufen dem Vernehmen nach unter anderem Verhandlungen mit National Geographic Channel, History und The Biography Channel. Die Discovery-Kanäle würden damit ihre Alleinstellung als Dokumentationssender bei Premiere verlieren, jedoch nach aktuellen Stand der Dinge über das Unternehmen DMAX weiterhin auf der Plattform zu finden sein. Der Wegfall der exklusiven Bindung an Premiere würde den Discovery-Sendern im Gegenzug die Möglichkeit eröffnen, ihre Programme über andere Plattformen zu verbreiten, etwa in den Abo-Paketen von Kabelnetzbetreibern, DSL-Anbietern. Als sicher gilt, dass Spiegel Geschichte, der im Sommer startende Dokumentationskanal von Spiegel TV und den TV-Unternehmern Jan Mojto und Patrick Hörl, an Bord an Bord des Basispakets sein wird. Gegen Aufpreis werden die Abonnenten des Basispakets Spielfilm-, Sport- und HDTV-Kanäle beziehen können. Die neue Paket- und Preisstruktur soll im Juli eingeführt werden.
Der Produzent und Rechtehändler Jan Mojto und Patrick Hörl, der ehemalige Geschäftsführer von Discovery Networks Deutschland, werden ihren geplanten Geschichtskanal exklusiv auf der Pay-TV-Plattform von Premiere via Kabel und Satellit ausstrahlen. Das von Mojto und Hörl gegründete Joint Venture Autentic wird den Sender gemeinsam mit Spiegel TV, der Fernsehtochter des Spiegel-Verlags, betreiben. Der Abo-Kanal, der im Sommer unter dem Namen Spiegel Geschichte startet, zeigt rund um die Uhr Dokumentationen aus den Themengebieten Geschichte und Zeitgeschichte sowie fiktionale Programme und Serien. Der Schwerpunkt liegt bei Deutschland und der deutschen Perspektive. Zu den Höhepunkten zählen Sendereihen über den 2. Weltkrieg und zur deutschen Alltagsgeschichte im 20. Jahrhundert. Hinzu kommen Neuproduktionen und Klassiker des Geschichtsfernsehens aus dem In- und Ausland. Die Gründung des Senders, der mit Discovery Geschichte und History konkurriert, hatten Mojto und Hörl Ende März auf der internationalen Fernsehprogramm-Fachmesse MIP TV im südfranzösischen Cannes bekannt gegeben. Nach dem Abo-Sender Spiegel TV Digital, der Dokumentationen, Reportagen und Magazine rund um Politik, Zeitgeschichte, Gesellschaft, Wissenschaft und Technik zeigt, ist Spiegel Geschichte der zweite TV-Kanal der Spiegel-Gruppe. Wie eine Sprecherin dem Handelsblatt sagte, wird das Unternehmen beide Sender parallel betreiben: Auch eine Verbreitung von Spiegel TV Digital auf der Premiere Plattform wäre denkbar. Spiegel Geschichte wird also Spiegel TV Digital nicht ersetzen, obwohl sich die Inhalte teilweise ähneln. Die Spiegel-Gruppe bereitet außerdem ein TV-Angebot für Sportfans unter der Bezeichnung Die LIGA+ vor. Zu dem Projekt, das der Medienbote Mitte März vorstellte, gibt es nach Angaben der Sprecherin derzeit keine Neuigkeiten. Man halte an dem Vorhaben unverändert fest. Infos:
www.handelsblatt.com