Der Abo-Sender Premiere steht vor einem Umbruch. Nicht nur finanziell sondern auch strategisch soll Premiere auf neue Beine gestellt werden.
Mit den Banken wurden neue Kredite vereinbart und neues Geld soll über Kapitälerhöhungen in die Kassen kommen. Das Ziel ist, Premiere ab 2010 profitabel zu machen. Mit der folgenden Vier Punkte-Strategie will Premiere dies erreichen:
Punkt 1: Premiere will in ein verbessertes Programmangebot investieren. Anzahl und Vielfalt der Sender sollen erhöht werden, auch das HDTV-Angebot soll ausgebaut werden.
Punkt 2: Premiere will in kundenfreundliche Technologien zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und des Bedienungskomforts investieren. Eine stringentere Zuschauerführung und die Einführung bedienungsfreundlicher Festplattenreceiver sollen die Benutzerfreundlichkeit und damit die Zufriedenheit der Abonnenten erheblich steigern.
Punkt 3: Premiere will eine klare und einfache Preis- und Angebotsstruktur einführen, in die alle Abonnenten überführt werden sollen. Die geplante neue Preis- und Angebotsstruktur basiert auf einem "Buy-Through"-Modell, bei dem alle Abonnenten zuerst Zugang zu einem breiten und attraktiven Angebot mit einer Vielzahl von Programmfarben und Sendern erhalten und darauf aufbauend Premium-Angebote wie Filme oder Sport abonnieren können. Die Migration der Abonnenten in die neue Struktur soll im Vergleich zum Status Quo Komplexität und Kosten deutlich senken und Premiere eine erheblich einfachere Kommunikation mit den Kunden ermöglichen.
Punkt 4: Premiere will die Kundenzufriedenheit auf ein neues Niveau heben. Dazu soll die Komplexität bei Premiere insgesamt auf jeder Ebene reduziert werden und den Abonnenten ein reaktionsschneller und kompetenter Kundenservice zur Verfügung gestellt werden.
Die Strategie zeigt ganz eindeutig die Handschrift des Premiere-Großaktionärs Rupert Murdoch, dessen BSkyB in Großbritannien mit einem ähnlichen Konzept bereits seit Jahren erfolgreich ist. Auch dort erhalten Abonnenten zunächst ein umfangreiches Basisangebot für rund 30 Euro von rund 300 Voll- und Spartenprogrammen und können zusätzlich Premium-Kanäle hinzu abonnieren, darunter auch ein umfangreiches HDTV-Angebot mit inzwischen über 20 Kanälen, welches in Europa an der Spitze liegt.
Allerdings setzt BSkyB auf einen einheitlichen Receiver. Ob das auch bei Premiere geplant ist, lässt sich aus dem Konzept noch nicht eindeutig herauslesen.
Quelle:
http://www.dwdl.de/article/story_19143,00.html