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Ich überlege zur Zeit meinen Neubau in Stuttgart mit Kabel auszustatten. Der Charme liegt für mich u.a. darin, dass ich nur noch eine Leitung für Telefonie und TV durch mein Haus ziehen lassen muss, was wahrscheinlich billiger ist als Tel./Internet und TV getrennt.

Mein Hauptproblem ist momentan jedoch noch, dass ich mich technologisch bei Telefon und Internet sowie TV aber nicht unbedingt dauerhaft von einem Monopolisten abhängig machen will, hinter dem dann noch ein primär renditegetriebener Finanzinvestor steht. Da besteht m.E. latent schon die Gefahr, dass irgendwann massiv die 'Erntestrategie' gefahren wird.

Deshalb habe ich mich als technischer Laie gefragt, ob (und wie genau) die sternförmige Kabelstruktur für den KBW-Anlage eigentlich auch im Worst-Case für eine Sat-Anlage zu nutzen wäre, falls die Kosten (oder das Programmangebot) von KBW in Zukunft nicht mehr erträglich wären. Falls die Nutzung der Kabel-Infrastruktur auch für Sat möglich ist, würde ich vorsorglich noch ein Kabel in Richtung zukünftiger Position einer Sat-Anlage ziehen lassen, um dann ggfs. relativ einfach umrüsten zu können.

Bei einer späteren Sat-Nutzung (falls möglich) würde dann wahrscheinlich die Möglichkeit über die KBW-Multifunktionsdose zu telefonieren wegfallen (?); deshalb überlege ich, zumindest noch 1 'klassische' Telefon-Dose legen zu lassen, um später evtl. doch die Angebote von Versatel, Arcor und Co. nutzen zu können und über WLAN und DECT-Telefon auch die Telefonie-Seite abzudecken.

Kennt sich da jemand von Euch/Ihnen aus, bzw. gibt es noch andere Möglichkeiten (die terrestische TV-Geschichte mit den wenigen Programmen wäre für mich dauerhaft eher eine Notlösung)?

Da ich mich bald entscheiden muss, bin ich für Anregungen sehr dankbar. Vielen Dank!

Mit einem "Worst-Case-Kabel" vom Dach zum Keller kommst Du nicht weit. Wenn Du nur einen Satellit vollständig empfangen willst, brauchst Du vom LNB (dem Empfänger an der Schüssel) am Dach zum Multischalter (dem "Verteiler") im Keller, wo die Sternverkabelung beginnt, schon 4 Kabel.
Dann ist vielleicht der umgekehrte Weg sogar günstiger: Ein Kabel vom Keller (Kabel-Hausübergabepunkt) zum Dach und von dort die Sternverteilung machen.

Im übrigen weiß ich jetzt nicht genau, ob für Kabel in einem EFH überhaupt eine Sternverteilung nötig ist. Ich denke nicht. Alle Dosen hintereinander, und an eine Dose kommt so ein Multimedia-Dingsbums mit dem Kabelmodem.

Ansonsten kann man nur empfehlen:
MINDESTENS ein Cat5-Kabel in jedes Zimmer. Sternpunkt z.B. auch im Keller. Hinterher Kabel verlegen geht entweder gar nicht, ist extrem teuer oder sieht extrem beschissen aus. Vorher eine 100m-Rolle CAT5 kostet weniger als 100 Euro und ein Wochenende Arbeit, erspart HINTERHER aber unglaublich viel Ärger. Alle Krückenlösungen mit Powerline und WLAN sind gegenüber VORHER verlegtem Netzwerkkabel teurer, unzuverlässiger und langsamer.
Zudem kann das Cat5-Kabel auch problemlos als Telefonkabel verwendet werden.

... Schon mal vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort. Was ist der besondere Vorteil des CAT5-Kabels, bzw. gibt es sogar noch etwas 'besseres' mit noch mehr Optionen in der Zukunft?

Es gibt auch schon Cat6 und Cat7-Kabel. Die sind dicker, weil die Adernpaare nochmal besser einzeln abgeschirmt sind. Natürlich sind die Kabel auch teurer, aber auch noch zukunftssicherer.

Mit den Cat6 oder Cat7-Kabeln kannst du auch noch höhere Bandbreiten realisieren, als sie heute üblich sind. Obwohl ich zugeben muss dass ich bereits eine 1 Gbit-Serveranbindung mit einem Cat5-Kabel ohne Probleme realisiert habe. Aber ich denke, dass es schon in absehbarer Zeit über Kupfer auch 2 Gbit-Netzwerkkarten, Switche und dergleichen geben wird und dann ist man mit Cat6 oder Cat7 wohl besser bedient.

Viele Grüße
websurfer83.

PS: Back to topic: Ich würde auf jeden Fall für Satellit alles vorbereiten, denn die volle Programmfreiheit gibts nicht im Kabel sondern nur über Satellit!
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Mit Cat5 kommt man "nur" bis 1Gbit/s. Das ist das, was derzeit schon in vielen PCs standardmäßig eingebaut wird und die passenden Switche etc. sind inzwischen auch bezahlbar.
10Gbit/s, die 10fache Datenrate über Kupferkabel ist noch nicht so richtig spruchreif - der Standard wurde 2006 erst spezifiziert und es dauert sicher nochmal 10 Jahre, bis das in den Home-Bereich eindringt. Dafür braucht's dann aber mindestens Cat6, besser Cat7-Kabel.

Für Typische TV- und Multimedia-Anwendungen (z.B. Streaming von HD-Filmen) ist das derzeitige "08/15" 100MBit/s Ethernet mehr als ausreichend.

Es gibt aber auch 2 Gbit-Geräte, z.B. von Adaptec. Und warum nicht gleich Cat6 oder Cat7 nehmen? Wenn das Haus z.B. 50 Jahre steht, dann wird sich die Sache lohnen!

1 Gbit lohnt sich immer dann, wenn mehrere Clients gleichzeitig auf eine Ressource mit jeweils 100 Mbit zugreifen wollen, da dann bis zu 10 Clients ohne Engpässe bedient werden können. Für einen Server ist das schon lohnenswert. Vor allem wenn es eine Family ist, wo jeder einen PC hat und auf den eigenen Server im Keller zugreifen möchte.


Gruß
websurfer83.
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Nein, gibt es nicht. Der nächste Standard über Kupfer heisst 10GBaseT und ist bereits in IEEE 802.3an spezifiziert.
Adaptec ist mir bislang überhaupt nicht als Ausrüster von Netzwerktechnik untergekommen, aber Du hast mir da bestimmt gleich einen Link, gell?


Ich habe ja nix anderes geschrieben. Die nächsten 10 Jahre wird man's sicher nicht brauchen, aber wer weiß schon, was dann kommt.
Zu den Nachteilen von Cat6 oder 7: Durch die aufwendigere Schirmung sind die ziemlich störrisch, d.h. es sind keine so kleine Biegeradien möglich und es ist ein Sch...-Geschäft, die Dinger womöglich sogar in Unterputzdosen anzuklemmen. Und sie sind natürlich etwas teurer, wobei das kaum die Rolle spielt.

Ups, sorry, da hattest du doch Recht. Es war nicht Adaptec und es war glaube ich doch keine Kupfer- sondern eine Fiber-Karte. Link habe ich derzeit wirklich keinen, ich habe das vor einigen Jahren schon gesehen gehabt und weiß den Hersteller nicht mehr.

Viele Grüße und sorry für die Verwirrung
websurfer83.
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